Marburg - 24.10.2014
Drachenkinder lernen Fremde zu achten und sich zu verteidigen
Marburgs OB Egon Vaupel mit Drachenkindern und sifu Andreas Zerndt (rechts) sowie guro Kai Spintig
Marburgs Oberbürgermeister Egon Vaupel eröffnete Tag der offenen Tür. Tausende Marburger seit 1994 im Kampfkunstzentrum Marburg.
Das Kampfkunst Zentrum Marburg, früher: Asia-Zentrum, feierte sein 20-Jahre-Jubiläum und öffnete am Samstag seine Pforten für alle Marburger.. Viele Wagemutige von 4-64 Jahren ließen sich vor den bunten Zuschauerrängen zu kleinen Probetrainings mit den Meistern animieren. Von KungFu über Tai Chi bis hin zu Thaiboxen konnte alles ausprobiert werden. Sichtlich mit Spaß …
Jede Gruppe stellt sich rund 45 Minuten vor. Mit kurzen, knackigen Demonstrationen ihrer Kampfkunst. Danach wurden aus den Zuschauerreihen „Freiwillige“ jeglichen Alters, Männer und Frauen, ausgewählt. Mit ihnen zusammen führten die sifu, wie sich die Meister ihres jeweiligen Kampfkunst nennen, einfachere Übungen ausführten. Erstaunlicherweise gab es hier nicht das übliche Zögern von Zuschauern, sich bloß nicht als Erster zu melden. Viele Interessierte mussten auf die nächsten Tage vertröstet werden für ihr eigenes Probetraining.
Das Gegenüber achten, das eigene Wissen weitergeben und anderen zu helfen, sind Grundüberzeugungen der verschiedenen Kampfkünste. Deshalb war es den Leitern des Kampfkunstzentrums Marburg ein Anliegen, in Schulen außerhalb der eigenen vier Wände zu unterrichten. „Schüler brauchen ihre gewohnte Umgebung und vertraute Lehrkräfte um sich. “, beleuchtet Andreas Zerndt, KungFu Meister 6.Grades, einem Lehrer die Hintergründe ihres sozialen Engagements.
Die beiden Leiter umreißen das Training der Drachenkinder mit den Worten: „Kampfkunst und Spaß für Vorschulkinder ist kein Widerspruch. Ein 4-6jähriges Vorschulkind lernt spielerisch und ohne Leistungsdruck, mit anderen zusammenzuarbeiten, zuzuhören und sich besser zu konzentrieren. Weiterhin das richtige Verhalten im Straßenverkehr und welche Gefahren im Haushalt lauern. Sie verinnerlichen Sicherheits-Fähigkeiten wie den selbstbewussten Umgang mit Fremden“.
Meister Andreas Zerndt, kleine Besucher und Drachenkinder bei gemeinsamen Übungen (Fotos: vrs)
Der Vater einer begeisterten KungFu Schülerin im Teenage-Alter erkundigte sich vorsichtig:“Welche Voraussetzungen muss ich mitbringen? Darf ich kein Bier mehr trinken? Muss ich vegan leben? Ohne Fleisch ?“ Das Einzige was er mitbringen müsse, sei der Wille, kontinuierlich zu trainieren. Das Alter sei unerheblich. Was jemand isst oder trinkt, ob er raucht, wie er lebe, das ist selbst für chinesische Großmeister des KungFu unterschiedlich. Viele Wege führen nach Rom!
Hintergrund-Infos zum Kampfkunstzentrum Marburg
Der Recklinghauser Schreiner Andreas Zerndt machte 1994 sein Hobby zum Beruf und wurde Kung Fu Meister (sifu bedeutet Lehrer, Vater) 6. Grades. Seit gut 15 Jahren fährt er zum jährlichen Training zu Sifu Lo Man Kam, einem Neffen des KungFu-Nestors und Großmeister Ip Man nach Taiwan. Er bildete den berühmten Bruce Lee aus. Andreas Zerndt gehört zu einer Handvoll Menschen, die direkt vom Meister ausgebildet wurden. Kai Spintig ist Dozent für Physiotherapie und angehender Fachlehrer im Gesundheitswesen.
Das Zentrum unterrichtete nicht nur Mädchen und Jungen sondern bildete auch Sicherheits-Fachleute aus.
Kampfkunstzentrum Marburg 35039 Marburg, Ernst-Giller-Str. 20 (Hauseingang Marburger Tafel) Tel. 06421 – 64063 Internet: www.kampfkunstzentrum.de Facebook: https://de-de.facebook.com/ASIA.Zentrum.Marburg
Bücher der Lo Man Kam Wing Chun Association
Bücher der Lo Man Kam Wing Chun Association
In den letzten Jahren sind in Zusammenarbeit mit Sifu Lo Man Kam und verschiedenen Trainern unserer Linie mehrere Bücher zum Lo Man Kam Wing Chun System erschienen. Diese können alle bei AMAZON (www.amazon.de) bezogen werden. Wir würden uns über einen regen Zuspruch sehr freuen.
ISBN-10: 393731296X
ISBN-13: 978-3937312965
in englischer Sprache:
ISBN-10: 3865821278
ISBN-13: 978-3865821270
ISBN-10: 3865826482
ISBN-13: 978-3865826480
ISBN-10: 3869913002
ISBN-13: 978-3869913001
ISBN-10: 3865821774
ISBN-13: 978-3865821775
in englischer Sprache:
ISBN-10: 3865824706
ISBN-13: 978-3865824707
ISBN-10: 3865827403
ISBN-13: 978-3865827401
Gießener Anzeiger - 09.10.2014
Gießener Anzeiger - 09.10.2014
WIESECK - (tas). Jüngst erlebte die Sportschule der Selbstverteidigung (SDS Wieseck) einen Besuch der besonderen Art: Der Neffe von Yip Man, Großmeister des chinesischen Wing Chun und Trainer von Bruce Lee, Lo Man Kam (82), bot einen Drei-Stunden-Lehrgang. Damit waren über 50 Jahre Kampfkunsterfahrung auf der Matte und ermöglichten den Taido Ryu Jujutsu-Mitgliedern und interessierten Gästen einen beeindruckenden Einblick ins Wing Chun. Der deutsche Wing Chun-Trainer Frank Kuhnecke ermöglichte diesen Lehrgang.
Lo Man Kam zeigte einen Ausschnitt der Techniken, die der Sifu (chinesisch für Lehrer) seinen Schülern beibringt. Über 20 Teilnehmer wollten sich diese Ehre, bei einer echten chinesischen Kampfkunstlegende trainieren zu können, nicht entgehen lassen.
Beeindruckend: die nach wie vor nicht nachgelassene körperliche Fitness, Stärke und Schnelligkeit des Großmeisters, der weiterhin als Trainer der Kampfkunstschule in Taipeh (Taiwan) tätig ist und die Tradition fortführt, langjährige Schüler durch eine Teezeremonie (Bai Si Lei) in den inneren Kreis des Kung-Fu aufzunehmen. Um so viel von seinem Wissen weitergeben zu können wie möglich, bietet er so viele Lehrgänge wie möglich an.
Unterricht bei einer Legende!
Im SDS Dojo Giessen war Sifu Lo Man Kam zu Gast. Der 82 jährige Neffe des berühmten Yip Man vermittelte die Ideen des Wing Chun. Es war eine Bereicherung für jeden Teilnehmer. Einerseits zu Erleben, das ein Mensch mit 82 Jahren noch absolut körperlich und mental aktiv ist und andererseits die Gemeinsamkeiten zwischen Künsten zu erkennen. Es muss nicht immer Konkurrenz sein, das Miteinander bringt uns weiter.